Krippen in den fünf Kirchen der Gemeinde Bakum

(Hubert Kröger) Heute zum Heilig Abend 2021 zeigen wir jeweils drei Krippenszenen aus allen fünf Kirchen der Gemeinde Bakum. Zur Verfügung gestellt haben uns die Bilder Pastor Karsten Hilgen und Pfarrer em. Josef Mayhaus.  Bei meinem Besuch vor einigen Tagen traf ich Pastor Josef Mayhaus im Piussift in guter körperlicher Verfassung an. Er freute sich sehr, dass wir einige seiner Bilder an dieser Stelle heute zeigen und möchte die Bakumer Bevölkerung herzlich grüßen.

Ergänzt werden die 15 Aufnahmen mit einer etwas veränderten Weihnachtsbotschaft in plattdeutscher Sprache. Die Geschichte stammt aus der Feder der bekannten südoldenburger Heimatdichterin Maria Schröder aus Büschel. Sie schrieb diesen Text 1956. Die Büschelerin Maria Schröder hat auch  bis ins hohe Alter viele Krippen erstellt. Sie gehörte zu dem renommierten Kreis von Krippenschaffenden rund um das Telgter Krippenmuseum, wo seit 1934 eine 250 Exponate umfassende Krippensammlung Jahr für Jahr bis zu 50.000 Besucher fasziniert.


Gethsemanekirche Bakum

Hillige Nacht

Maria un ehr leiwe Mann

 dei gaoht dör Nacht un Wind.

 „O, Josef“, klaogt Maria dann,

 „wor bliewt wi mit dat Kind?“

 

Ganz Bethlehem wör bräkenvull,

 dor stünd kien Kaomer los,

 kien Menske, dei us helpen wull,

 o Herr, wat maokt wi bloß?

 

 Gott staoh mi bi, ick kann nich mehr,

 dei Weg is mi tau wiet.

 Mien leiwe Gott, schick Hülpe her,

 dat wedd nu höchste Tied.

St. Vitus Vestrup

„Maria, nu verdwiwel nich!“

 Maokt Josef ehr wer Maut.

 „Us Herrgott lätt us nich in Stich,

 dat wedd noch aale gaut.

 

 Doch luster eis, wat bölket dor,

 lutt jüst, as wörd´ne Kau?

 Villicht ligg dor´n Hoff sogor?“

 So räkt sei un kiekt tau.

 

Die beid´n seukt un seiht dot gün´n

 So´n ollen Stall ut Breer.

 Dei wör us Herrgott nich tau minn:

 Hei schickt sien Kind nu her.

St. Johannes Evang. Carum

Un Oss un Äsel kiekt so grot,

 wat sick dor nu begiff,

 bedurt dat Christkind in sien Not.

 Dei Schnei dör´t Strohdack driff.

 

 Sien´ fien´n Händkes bleistert rot,

 dat lütke Läb´n bäwt,

 doch bold kump Hülp in grötste Not:

 daol Gottes Engel schwäft.

 

 Herünner hoch van´t Himmelstelt

 Un röpp so lut hei kann:

 „Dat Gotteskind köm uppe Welt!

 Kaomt gau un bät et an!“

St. Josef Lüsche

Dat Schepervolk vernimp den Roop

 Un maokt sick uppe Bein´.

 Ehr Hart is vuller Dank un Lob!

 Sei dröwt den Heiland seih´n.

 

Dat Kind, so heff die Engel seggt,

 schall ehr dei Rettung bring´n.

 Dor günn´ dei Stall, wat is dei lecht!

 Un Engels hört sei sing´n.

 

 Sei findt dat Kind, so arm is dat,

 bold naokt up Hai un Stroh.

 Fraih di, Kind, wie bringt di wat“,

 so roopt dei Schepers froh.

St. Johannes Bapt. Bakum

 „Wi bringt di Melk  un Hönnig her

 un Schöpkes, witt un schwatt.

 Un häss du süss noch ein Begehr,

 o Kind, dann sägg us dat.

 

 Wi sünd nich riek an Geld un Gaut,

 gering is use Stand.

 Doch gäwt wi di, du lüttke Blaut,

 mit Fraiden Hart un Hand.“

 

 Glücksäligkeit! Dat Christkind lacht!

 Un wat sein´ Ogen blenkt!

 O gnadenvulle hillige Nacht,

  wor us dat Heil wüdd schenkt.


Maria Schröder

Büschel

(1913 - 2003)

 

Ausführlich haben wir im Dezember 2017 über Maria Schröder auf unserer Internetseite berichtet.


Ein Besuch der Krippen in den Kirchen der Gemeinde Bakum ist lohnenswert!