Himmlische Pracht in der besten Stube

Weihnachten und eine Krippe - das gehört zusammen

Während früher Krippen vornehmlich in den KIrchen zu Hause waren, gehören sie heute für viele Famiien genauso zum Weihnachtsfest wie der geschmückte Tannenbaum. Doch nur sehr wenige gestalten ihre Krippen selber. Maria Schröder aus Büschel hat bis ins hohe Alter viele Krippen erstellt. Sie gehörte zu dem renommierten Kreis von Krippenschaffenden rund um das Telgter Krippenmuseum, wo seit 1934 eine 250 Exponate umfassende Krippensammlung Jahr für Jahr bis zu 50.000 Besucher fasziniert.

Für die Lebendigkeit ihrer Krippendarstellung, die Maria Schröder vielfigurig in Szene setzte, wurde sie mit dem Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preis ausgezeichnet.

Mit Manikürwerkzeugen, Makulatur und Kleister modellierte sie viele Jahrzehnte Krippenfiguren, gab ihnen Körper aus Draht und Schaumstoff und gestaltete mit Farbe und Pinsel die Gesichter und hauchte ihnen somit eine Seele ein.

(Quelle Land und Leute)

Mit Unterstützung der Familie Schröder aus Büschel wird der Heimatverein Bakum in der Weihnachtszeit  Krippenfiguren  von Maria Schröder auf dieser Seite zeigen.

Maria Schröder aus Büschel (1913 - 2003)

 

Anlässlich des Todes von Maria Schröder schrieb die OV im Mai 2003

"Maria Schröder war eine in Bakum und weit darüber hinaus bekannte Heimatdichterin und Künstlerin, die wohl für fast jede Familie in Bakum schon Verse geschreiben hat. Auch überregional war Maria Schröder mit ihren Gedichten, vor allem aber mit ihren Krippen bekannt. Auf den Krippenausstellungen in Telgte erreichte sie damit nicht nur Bewunderung, sondern auch Preise. Maria Schröder geborene Kenkel aus Dinklage war zunächst Haushälterin bei Pfarrer Ruholl und heiratete dann den Posthalter und Wirt Bernhard Schröder aus Büschel. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, drei davon zog es in die USA."



Auch als Heimatdichterin war Maria Schröder sehr bekannt. Von ihr stammt u. a. das platteutsche Gedicht über den Nikolaus.

 

Nikolaus

An'n sessten Dezember, dann wör dat sowiet,

dann süngen wi Kinner dat Niklauslied.

Aal üm lüttke keeken wi dör dei Schieben,

wor schull Nikolaus doch woll bliewen.

 

Wi fauerden den Äsel mit Hai un mit Räuben

Un kunn'n dei Tied nich mehr aftäuben.

 

Endlig stünd dei Nikolaus dann vör us Dörn,

wi kunn'n den Knecht Ruprecht all pultern hör'n.

Huh - vör den Schwatten, dor wörn wi bang'n,

dei wull usen Pappen sogor wecke lang'n

 

Wi wull'n vör Angst woll in't Muselock kreupen

Un uk us Berndken, dei stünd all in'n Timpen tau krieten.

Doch dei heilge Nikolaus frög ün dann:

"Kannst du auch beten kleiner Mann?

 

Seid ihr Kinder auch artig gewesen?

In meinem Buch kann ich alles lesen."

Hei wüss, dat ick mangers ganz dwerig wör

Un all use Leipkeit lees Nikolaus vör.

 

Wi häbbt Nikolaus hoch un heilig verproken

Wi wullen maläwe kien Dummheit mehr maoken.

Dann häbbt wi Näöte und Mählbolzen krägen

Un Nikolaus geew us sien himmelsken Sägen.

 

Wi süngen fraidig dat Nikolauslied.

- Oh Kinnertied, watt liggs du so wiet. -

Doch ick denk mi, wi Senior'n

Häbbt usen Globen an Nikolaus nich verlor'n.