Ca. 600 Fotoglasplatten von Clemens Bokern aus Carum sind bereits digitalisiert

Sind Personen, Häuser und sonstige alte Fotoaufnahmen noch in der Bevölkerung bekannt? Am Sonntag, 22. März um 15 Uhr werden bei Kaffee und Kuchen im Pfarrheim Carum Bilder vorgestellt. Die Bevölkerung und hier besonders ältere Bürger/innen aus Carum und den umliegenden Ortschaften sind herzlich eingeladen.

800 alte Fotoglasplatten sorgten zu Beginn des vorigen Jahres beim Heimatverein für eine große Überraschung (OV berichtete damals). Günter Hillmann aus Rüschendorf hatte die Fotoschätze nach langer Zeit der Aufbewahrung dem Heimatverein zur Verfügung gestellt. Gut behütet und teils noch in Originalverpackungen, lagen die Fotoplatten Jahrzehnte auf einem Dachboden, ehe sie Anfang 2019 wieder in den Fokus rückten. Alle Fotoplatten stammen ursprünglich aus dem Bestand von Clemens Bokern, der in Carum seit 1923 einen Malerbetrieb führte. Sein Hobby war die Fotografie. Clemens Bokern war in den ersten vier Jahrzehnten mit seiner Kamera, die noch im Original vorhanden ist, in Carum und in den Nachbarorten unterwegs. Die Fotos entwickelte er mit Hilfe der Fotoglasplatten. Zwischenzeitlich sind 600 alte Glasplatten mit Hilfe eines modernen Scanners vom Heimatverein digitalisiert. Überrascht sind die Heimatfreunde im Archiv von der Qualität dieser digitalen Bilder. Clemens Bokern fotografierte damals Familien und einzelne Personen zu besonderen Anlässen. Ebenfalls befinden sich im Fotobestand zahlreiche Bauernhäuser, Heuerhäuser oder im Bau befindliche Häuser.

 

Ein altes Bild wird jedoch erst wertvoll, sobald man die Menschen und Häuser zuordnen kann. Diese Zuordnung wird sich jedoch schwierig gestalten. Ein Großteil der fotografierten Personen ist in den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts verstorben. Hier ist der Heimatverein auf Mithilfe angewiesen.

 

Eine Hochzeitgsgesellschaft evtl. um 1930

Am Sonntag, 22.März ab 15 Uhr wird der Heimatverein Bakum im Pfarrheim Carum eine Auswahl von ca. 100 Bildern interessierten Besuchern vorstellen.

Fotonachmittag fällt aus!

Zu dieser Veranstaltung ist besonders die ältere Bevölkerung eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen wird vielleicht das eine oder andere Bild identifiziert werden können. Zum Fotonachmittag im Pfarrheim zeigt der Heimatverein ebenfalls Bilder des OV-Fotografen Heinz Zurborg auf einer großen Leinwand. Auch in Carum war Heinz Zurborg mit seiner Leica-Kamera bei kirchlichen und sportlichen Veranstaltungen anwesend. Alle Bilder sind in den letzten Jahren von der Gruppe des Heimatvereins Bakum „Gesucht und gefunden“ identifiziert worden.

Clemens Bokern  (1895 - 1973) verbrachte seine Kinderzeit beim Tierarzt Lüken in Lohne, Seine Eltern waren bereits sehr früh verstorben. Als Jugendlicher wohnte er beim Bauern Wilmering-Nuxoll in Märschendorf. Das Malerhandwerk erlernte er im Malerei- und Glasbetrieb Diekmann in Lohne. Er heiratete Anna Lienesch aus Märschendorf. Die Ehe von Clemens und Anna Bokern blieb kinderlos. Als Malermeister machte er sich selbständig in Carum. Malergesellen wie Werner Pundt, ? Kabiersky oder Edu Bührmann waren als Gesellen bei ihm beschäftigt. Nebenbei betrieb Clemens Bokern mit seiner Frau Anna eine kleine Landwirtschaft mit Schweinen, Hühnern und einer Kuh. Clemens Bokern war Mitglied im Gesangverein Carum und erhielt 1954 eine Ehrung durch den damaligen Pastor Engelbert Frilling. Viele Jahre fuhr Clemens Bokern ein Gogomobil (Clemens und sein Gogo vor der Gastwirtschaft Rump in Märschendorf).

Dankbar sind wir vom Heimatverein Bakum, dass Günter Hillmann uns ca. 800 Fotoplatten von Clemens Bokern aus Carum zur Verfügung stellen konnte. Auch ist er im Besitz der Originalkamera, mit der Clemens Bokern in den ersten vier Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts bei vielen Anlässen eindrucksvolle Bidler fotografierte.

Auch beherrschte Clemens Bokern die Portraitfotografie. Auf ca. 200 Glasplatten findet man einzelne Personen.



Eine kleine Auswahl  aus dem Bestand von Clemens Bokern. Insgesamt sind bereits 600 Glasplatten digitalisiert worden.