Volles Haus - doch ohne junge Gesichter
Ein Hauch von Nostalgie erfüllte das bis auf den allerletzten Platz gefüllte Heimathaus in Bakum, als Hubert Kröger seinen 90-minütigen Film „Die Gemeinde Bakum im Super 8 Format“ präsentierte.
Der Film, eine liebevoll Zeitreise durch die 1960er bis 1980er Jahre, ließ 20 Ereignisse der Gemeinde wieder aufleben. Es waren Filmaufnahmen, die das Herz vieler Besucher höherschlagen
ließen.
Der Film entführte das Publikum in eine Zeit, in der sich Bakum im Wandel befand: Kinder, die 1970 zum ersten Mal einen Kindergarten in Bakum oder Lüsche besuchten, zeigten den Beginn
frühkindlicher Bildung im ländlichen Raum. Auch sportlich wurde einiges geboten, unter anderem ein junger Ansgar Brinkmann, der seine fußballerischen Fähigkeiten im alten Tabakschuppen unter
Beweis stellte, der damals als improvisierte Turnhalle diente.
Szenen aus dem Jahr 1974 zeigten Lehrer, die sich im Volleyball versuchten, und verdeutlichten das Miteinander an den Schulen. Sänger- und Musikerfeste, damals gesellschaftliche Höhepunkte,
rundeten das kulturelle Bild der damaligen Zeit ab.
Doch bei aller Begeisterung für das Wiedersehen mit der Vergangenheit fiel eines deutlich auf: Die Reihen waren dicht besetzt, aber fast ausschließlich von der älteren Generation. Jüngere
Menschen, aufgewachsen im Zeitalter von Instagram, TikTok und Streamingdiensten, blieben dem Abend fern. Die Geschichte der eigenen Gemeinde scheint für viele von ihnen kaum noch Interesse zu
besitzen.
Dieser Kontrast machte den Filmabend nicht nur zu einem Blick zurück, sondern auch zu einem stillen Weckruf. Wie kann es gelingen, das kulturelle Erbe und die Geschichte lokaler Gemeinschaften
für die nächste Generation wieder greifbar und interessant zu machen? Eine Antwort blieb der Abend zwar schuldig. Doch vielleicht war gerade diese Situation eine Erkenntnis des Abends.