1963 - Vor 60 Jahren in der Gemeinde Bakum

 

Neue Volksschule noch diesen Sommer

Während der Bauphase im Sommer 1963 ist das neue Schulgebäude schon deutlich zu erkennen. Im Hintergrund steht das Haus der Rektorenwohnung und vorne links das Toilettenhaus mit der alten Schule. Oben rechts das bereits stillgelegte alte Spritzenhaus der Feuerwehr Bakum.

Mit dieser Überschrift informierte die OV in ihrer Ausgabe vom 5. April 1963 die Bakumer Bevölkerung über die letzte Gemeinderatssitzung, die am 2. April 1963 im Gasthaus Bünnemeyer stattfand und von Bürgermeister Hölscher eröffnet wurde. Der Rat der Gemeinde beschäftigte sich vor allem in dieser Sitzung mit dem geplanten Erweiterungs- und Umbau der kath. Volksschule Bakum. Mit dem Beginn dieses Baues soll voraussichtlich im Juni begonnen werden.

Gemeindedirektor Leonard Kordes gab bekannt, dass der Präsident des Niedersächsischen Verwaltungsbezirks Oldenburg den Schulbau genehmigt habe und dass vom Land Niedersachsen für den 1. Bauabschnitt als Baudrittel 140.000 DM bewilligt worden seien. Der 47 m lange Neubau wird zweigeschossig errichtet. Acht Klassenzimmer mit den zugehörigen Nebenräumen sind im Neubau vorgesehen. Verbunden wird der Neubau mit dem Altbau durch einen 27,50 m langen eingeschossigen Zwischenbau, der Umkleide- und Duschräume, Toiletten, Abstellräume und einen Pausengang enthält. Im Altbau sollen außer zwei Klassenräumen für das 9. Schuljahr eine Lehrküche, ein Werkraum, ein Handarbeitsraum und ein Naturlehrraum eingerichtet werden. Der Kostenvoranschlag für das gesamte Projekt beläuft sich auf etwa 625.000 DM.

Lt. Ratsbeschluss wurden die Erdbeton-, Maurer- und Stahlbetonarbeiten an die Fa. Siegfried Evers, Langförden, die Dachdeckerarbeiten an die Fa. Heinrich Brinkhus, Bakum und die Klempnerarbeiten an die Fa. Heinrich Gossel, Bakum vergeben. Die Vergabe der Zimmerarbeiten wurde bis zur nächsten Sitzung zurückgestellt. Bis dahin soll ebenfalls geklärt werden, ob für den Schulbau die Anlage einer elektrischen Heizung oder einer Ölheizung zweckmäßiger ist. Der Heizungsbau wird etwa 70.000 DM kosten.

Die Luftaufnahme im Herbst 1963 zeigt die Dorfmitte von Bakum. Die im Bau befindliche Schule mit dem Zwischenbau ist bereits zu erkennen. Hinter der neuen Schule das Pastorenhaus, weiter rechts der Hof Rosenbaum. 

Bereits nach einigen Monaten Bauzeit erfolgte im November 1963 das Richtfest der neuen künftigen Schule. Nach dreijähriger Bauzeit stand das neue Schulgebäude Mitte 1966 den Lehrern und Schülern zur Verfügung. Der damalige OV-Fotograf Heinz Zurborg war vor 60 Jahren mit seiner Kamera beim Richtfest dabei.

Zum Richtfest im November 1963 trafen sich die Verantwortlichen der Gemeinde Bakum mit den Bauhandwerkern, Nachbarn, Schülern und Lehrern. Mit dabei  u. a. von li. Bürgermeister Clemens Hölscher, Fotograf unbekannt, Gemeindedirektor Leonhard Kordes, Nachbar Ludger gr. Holthaus, Pastor Josef Bohmann, Gudrun Schenk, Anna Hempe (verdeckt), Rektor Heinrich Schmutte, August Pille (mit Brille), die anderen Personen konnten nicht erkannt werden.

Bürgermeister Hölscher begrüßt die Gäste zum Richtfest. Ein stabiles Holzgerüst diente den Handwerkern für ihre Arbeiten am Bau.

Gemeindedirektor stellt den Rohbau mit einigen Daten vor. Lehrerin Anna Hempe, Schülerinnen und Schüler hören interessiert zu.

Fachmännisch wird die Bauurkunde mit dem Grundstein von BM Hölscher eingebaut. Noch heute befindet sich diese Urkunde im Mauerwerk der jetzigen Johannesschule. Mehrere Grundsteine von öffentlichen Gebäuden  damaliger Zeit fielen in den letzten Jahren den Abbruchbaggern zum Opfer.

Am Ende seiner Arbeit hatte BM Hölscher diesen Schnaps redlich verdient.

Klemens Hartke und Gertrud Langeland trugen feierlich den Richtkranz zur Baustelle.