"14 ein Ganzes" - Bakum mit Bildern aus den 1950er Jahren

(Gestaltung Hubert Kröger) Mit diesem Beitrag über den Ort Bakum aus den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts beenden wir die Serie "14 Ein Ganzes". Als wir im Januar 21 während des Lockdowns mit Schledehausen gestartet sind, konnten wir nicht ahnen, dass bis heute mehr als viezigausend Seitenaufrufe erfolgten. Besonders jüngere Besucher über Facebook und Instagram interessierten sich über Vergangenes aus den 14 Ortschaften der Gemeinde Bakum. Hierüber freuen wir uns natürlich sehr. Mit dem folgenden Bericht erinnern wir ein wenig an die Jahre von 1950 bis 1960. In mehreren Berichten - auch als Video haben wir das Leben dieser Zeit in Bakum mehrfach vorgestellt.

Der Zweite Weltkrieg sorgte auch in Bakum für entsetzliche Schmerzen und Nöte. Viele junge Männer waren im Krieg gefallen. Kriegsgefangene kehrten Jahre später erst zurück nach Bakum. Die Menschen unserer Region hatten noch mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. In der Landwirtschaft musste, da moderne Maschinen fehlten, hart gearbeitet werden. In der Gemeinde Bakum hatten über 1000 Flüchtlinge und Vertriebene notdürftig eine Bleibe gefunden. Durch die vielen Kriegstoten waren die Mitgliederzahlen in den Vereinen stark geschrumpft. Trotz dieser ernsten und kargen Zeitverhältnisse haben sich die Menschen sehr schnell und mit großem Eifer wieder für den Neuanfang engagiert. In den Vereinen, egal ob in den Gesangvereinen, Sportvereinen, Musikvereinen, bei den Landfrauen und in den kirchlichen Vereinen hat die Bevölkerung ob alt oder jung Ablenkungen gefunden, um die schmerzlichen Jahre von 1933 bis 1945 verarbeiten zu können. Dank des des Wirtschaftswunders hatte sich die Lebenssituation auch in Bakum am Ende der fünziger Jahre sehr zum Vorteil verändert.

  • 1950

Haus der Familie Heinrich Rasche an der von Galen-Straße, Heinrich Sieve bestellt die dort vorhandene Ackerfläche.

Einschulung 1950 mit Lehrerin Borgerding

Die Bakumer Molkerei Geising lag an dem Sandwege, der nach Install führte, direkt am Bakumer Mühlenbach. Von Pferden gezogene Milchwagen transportierten die Milch in 20l Kannen zur Molkerei. Mit dem großen Sterben der kleinen Molkereien musste auch die Bakumer Molkerei 1965 ihre Pforten schließen.

Sportplatz an der Harmer Straße,  ??, Marcella Arlinghaus, Doris Jaunich  Oswald Arlinghaus.

Der Maler Enrnst von Glasow wählte immer wieder Motive aus der Gemeinde Bakum für seine Bilder. Hier ist ein Aquarellbild zu sehen mit der  Gaststätte Bünnemeyer, Bäckerei Mählmeyer, Pfarrkirche St  Johannes und Gaststätte Theissen.

Schulklasse mit evangelischen Schülern vor der Johannesschule, In der Mitte Lehrer Alfred Koth.

1. Mannschaft mit hinten stehend v. li.  Hermann Olberding, Paul Kreienborg, Heinrich Hoping, Benno Kallage, Heinz Streich, Johannes Kalkhoff, Helmut Schäfer, Treptow, Konrad Lenze, kniend Willi Bolte, Heinz Diekmann und Franz Hellbernd.


  • 1951

1951 wurde die KFZ-Werkstatt um eine große Reparaturhalle erweitert und ein Ersatzteillager aufgenommen. 1937 gründete der in Lindern geborene Kraftfahrzeugmeister Anton Kollmer an der Loher Straße eine KfZ-Werkstatt mit der Werksvertretung der Auto-Union (DKW) und eine angeschlossene Esso-Tankstelle. Eine Autovermietung gehörte ebenfalls zur Firma Kollmer.

Anton Kollmer in jungen Jahren. Mit 26 Jahren absolvierte er seine Meisterprüfung im KFZ-Handwerk. Als Lehrlingswart war er viele Jahre im Vorstand der Innung tätig. Anton Kollmer verstarb 1997 im Alter von 85 Jahren.

Grundsteinlegung der ev. Kirche am 3. Mai 1951.

Einige Monate später erfolgte bereits die Einweihung dieser Kirche durch Bischof Stälin, ebenfalls mit auf dem Bild der damalige Pastor Greve.


  • 1952

Der Männergesangverein feierte sein 75jähriges Bestehen. Begleitet wird der Chor von den Damen des Dorfes. Vorne in der 1. Reihe v. li. Angela Fangmann, Elisabeth Evers und Elisabeth gr. Siemer. Erst viele Jahre später sangen auch Frauen im Chor mit.

 

Mit diesem ersten Verkaufswagen lieferte Alfons Mählmeyer seine Backwaren aus.

Schuhwarengeschäft mit Werkstatt von Otto Bohmann. Dieses Haus wurde 2020 an der Cloppenburger Straße abgerissen.

Geflügelzuchtverein Bakum mit der Jugendabteilung, v. li. Hans Schürmann, Franz Abeln, Karl-Heinz Dierkes, ?, Bernd Heil, Lehrer Koth, Otto Dierkes, Josef Quatmann (vorne), Helmut Geising, Hans Geising, Josef Muhle. Nicht alle Mitglieder konnten erkannt werden.


  • 1953

Der Fronleichnamsaltar bei Evers (heute Möbel Becker) Die Nachbarschaft sorgte für den Auf- und Abbau. V. li. sitzend Heinrich Sieve, Anna Sieve, Josef Evers, stehend Paula Spoor, ?'?, ??, Agnes Sieve, Marianne Sieve, Christel Diekmann, Agnes Blome, Maria Evers, Bernd Sieve, ??,

Klassenfoto 1953

Blick vom Kirchturm Richtung Westen mit Vikarie, Schuster Sieverding, Lebensmittel Heil, Werkstatt mit Wohnhaus Böckmann, links hinten Schmiede u. Wohnhaus Fette, re. Altenteil Hof Dönhöft, Klempnerei August Tegeler und Friedhof.

Auch 1953 war der Fußball ein beliebtes "Spielgerät" für die Bakumer Jungs. V. li. Hans Schürmann, Bernd Heil, Hans Thobe, Joachim Scholten, ?? und Josef Tegeler

  • 1954

Uhrmachermeister Heinz Haskamp mit Ehefrau Ursula und Lehrling Aloys Galinger vor ihrem Fachgeschäft im Hause Gaststätte "Kulpen Guste" Kirchstraße.

Lehrling Aloys Galinger an seinem Arbeitsplatz im Uhrenfachgeschäft Heinz Haskamp.

Die damalige A-Jugend des SC Bakum ist hier nach einem Pokalturnier in Visbek auf dem Bild zu sehen.  Wie Helmut Schmutte uns mitteilte, war die Mannschaft voller Freude über den gewonnenen Pokal. Zum Team gehörten stehend v. li.  Helmut Schmutte, Oswald Arlinghaus, Otto Dierkes, Karl-Heinz Dierkes, Werner Kreutzmann, Mitte Arnold Lamping, Kurt Fisser, Johannes  Meyer, vorne Manfred Hellman, Franz Abeln und Dieter Neumann.

1954 entließ Schulleiter Heinrich Schmutte diese jungen Leute in das Berufsleben.


  • 1955

Der Musikverein begleitet den Reiterverein zur Fuchschwanzjagd nach Harme. Hier befindet sich der Umzug auf der Bahnhofstraße. Beim Musikverein sind dabei v. li. Josef Dernjac, Clemens Tapke, Heinrich Sieverding, Hans Thobe, Hans Höffmann, ?? und Fritz Hellbernd.

Der Geflügelzuchtverein führte ein intensives Vereinsleben mit den Mitgliedern v. li. sitzend August Frilling, Alfred Koth, Georg Baumann, Clemens Schürmann, Vinzenz Holthaus, Ferdinand Grewe, August Tegenkamp, hinten stehend Rudi Kemme (Preisrichter), Ewald Rasche, Georg Schlotmann, Paul Quatmann.

Die Amtsgeschäfte der Gemeindeverwaltung fanden in diesem Gebäude am jetzigen Alten Kirchweg statt.

Der Fußballsport fand nach dem Gewinn der Weltmeisterscahft auch in Bakum immer mehr an Bedeutung. Die 1. Mannschaft des SC Bakum mit Ludger gr. Holthaus, Werner Hoping, Aloys Tapke-Jost, Georg Dammann, Bernd Neerkamp,Johannes Kalkhoff, Theo Ostendorf, Günther Schulz, Walter Zurborg, kniend Anton Kathe, Paul Middendorf und Josef Meyer.

Irmgard Konert versorgt hier Vikar Engelbert Klinker mit entsprechenden Büchern in der neuen Pfarrbücherei.


  • 1956

Die feierliche Aussegnung eines Verstorbenen vor der Kirche mit Vikar Klinker und Pastor Bohmann. Josef Ellmann fuhr den "Leichenwagen" vom Trauerhaus zum Friedhof. Der Wagen wurde von der Schmiede Fette zur Verfügung gestellt.

Damals wurden Landmaschinen wie die Getreidemühle auf dem Bild noch am Straßenrand angeboten. Rechts neben der Maschine Clemens Hoping, der Urgroßvater des jetzigen Betriebsinhabers.

Vikar Klinker, Pastor Bohmann und Kirchenküster Hans Thobe in einem intensiven Gespräch.

Hans Thobe dirigierte auch den Musikverein, hier die Musiker  Hans Höffmann, Heribert Vocke und Fritz Hellbernd.

Zum Herbstmarkt in Bakum kamen die Besucher nicht nur aus der Gemeinde Bakum. Der Pferdemarkt hatte eine große Bedeutung im Oldenburger Münsterland.

Sänger- und Musikerfeste zählten immer zu den Höhepunkten im Dorfleben. Hier ist der Männerchor Bakum auf dem Weg zum Festplatz Frilling in Westerbakum.


  • 1957

Auch 1957 ein ähnliches Bild wie 2020. 1957 erfolgte ebenfalls ein Abbruch des Hauses, das zuletzt bewohnt wurde von Fahrradhändler Ferdinand Böckmann. Nach dem Abbruch entstand der  Neubau von Heribert und Alma Geising,

Auch wurden jährlich in der Fastenzeit vor der Gaststätte Meistermann Pferde, Schweine und Kleinvieh gehandelt.

Anna Hempe (später Bokern) durfte 1957 diese Kinder erstmals in der Bakum Schule begrüßen.

1957 konnten die Mitarbeiter der Verwaltung dieses neue Gemeindebüro im Hause Vorwerk-Dönhöft beziehen. Den Begriff "Rathaus" kannte man 1957 in Bakum noch nicht.

  • 1958

Acht junge Männer blicken mit voller Lebensfreude in die Zukunft, v. li. Alfred Koops, Franz Runnebom,Clemens Abeln, Franz Abeln, Anton Kathe, Aloys Gallinger, Walter Abeln und Theo Ostendorf.

Angehörige begleiten den Neupriester Alfons Hölscher mit den kirchlichen Würdenträgern vom Pfarrhaus zur Kirche. Hier feierte er erstmals in seiner Heimatgemeinde eine festliche Hl. Messe.

Pastor Bohmann (li) und Johannes Hölscher re. begleiten den Neupriester Alfons Hölscher zur Kirche St. Johannes.

Zu Ostern 1958 verließen diese Schüler die Schule und Bakum.

Sie führten den Umzug beim Musikerfest 1958 an, Clemens Arlinghaus, Hans Thobe und Rudolf Honkomp.


  • 1959

Es war eine der ersten Amtshandlungen des neuen Bundespräsidenten Dr. Heinrich Lübke, die Urkunde für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den Bakumer Gemeindedirektor Clemens Kreutzmann zu unterzeichnen. Landrat Mäkel überreichte diese Auszeichnung dem verdienten Kommunalbeamten zur Verabschiedung aus einem fast 40jährigen Dienst, der eine ungewöhnlich enge Verbundenheit mit Rat und Bevölkerung von Bakum schuf. Auch diese Feier fand im Sitzungsraum des Gasthofes Bünnemeyer statt. Seit 1875 traf sich hier nachweislich der Gemeinderat zu allen Sitzungen. Am 19. Juni 1976 verstarb Clemens Kreutzmann.

Gleichzeitig leistete Leonard Kordes den Amtseid auf seine Pflichten als neuer Bakumer Gemeindedirektor. Bürgermeister Georg Tabeling überrecihte ihm dann die Ernennungsurkunde zum Gemeindedirektor und zum Standesbeamten. Leonard Kordes war zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Jahre in der Verwaltung der Gemeinde Bakum tätig. 

Mitglieder des Gemeinderates und der Verwaltung sind hier zu einem gemeinsamen Foto versammelt, v. li. sitzend ? Oltmanns, Aloys Rosenbaum, Emma Hölscher, Leonard Kordes, Landrat Mäkel, Clemens Kreutzmann, Georg Tabeling, Dr. H. gr. Beilage, Clemens Ostendorf, Josef Trenkamp, mittlere Reihe Richard Hoffmann, Paul Teschke, Erich Köhler, Oswald Neumann, Heinrich Westendorf, Heinrich Kuper, Heinrich Hellbernd, Hans Thobe, Clemens Evers, hintere Reihe Josef Ording, Hubert Ruhe, Erich Drucks, August Landwehr, hintere Reihe: Alfons Wübbeler, Bernd Tabeling, Julius Ruholl, Josef Kröger, Josef Krümpelbeck, Hienz Becker und Georg Schlotmann.

Vorbereitungen für den Herbstmarkt vor der Gaststätte Theißen, die ebenfalls aus dem Ortsbild verschwunden ist. Heute steht hier die Austellungshalle der Firma Spille.

Noch heute erinnert der Hopfenweg (Richtung Tennisplatz), dass hier tatsächlich 1959 Hopfenanbau erfolgte. Die Erntehelfer sind nicht bekannt.

Hoher Besuch in Bakum, Präsident des Verw. Beziriks Oldenburg Dannemann informierte sich in Bakum, in der Mitte Bürgermeister Georg Tabeling, daneben Ratsherr Clemens Ostendorf, re. außen Gemeindedirektor Leonhard Kordes.


  • 1960

"Vaogts Huus" in Bakum, dieses Bild zeigt das alte Bünnemeyersche Haus in Bakum, das 1977 abgerissen wurde. Damit verschwand im Zuge der Ortsplanung ein Gebäude, mit dem eine Jahrhunderte alte heimatgeschichtlich interessante Tradition verbunden war. Das schmucke Fachwerkhaus wurde 1838 von Dominikus Unkraut erbaut und war Amts- und Wohnsitz des jeweiligen Bakumer Vogtes, wie der Gemeindevorsteher früher genannt wurde.

Kirchliche Feste hatten immer eine große Bedeutung für die Bevölkerung. Hier sind beim Einzug zu sehen, vorne Adolf Möhse, Aloys Kemper, Hubert Tabeling, 2 Reihe mit Fahne Anton von der Heide und Hermann Rasche

Pfarrer Josef Bohmann zu seinem 50jährigen Priesterjubiläum, geb. 1886 in Siehenfelde, Priesterweihe 1910, Pastor in Bakum von 1939 bis 1964, gesorben 1964.

Zahlreiche Kommunionkinder waren beim Einzug dabei, als Pastor Bohmann sein 50jähriges Priesterjubiläum feiern konnte.

Die "jungen Wilden" anlässlich einer Veranstaltung beim Sportplatz, v. li. Alfons Frilling, Kurt Beuse, Clemens Willenbrink, Franz-Josef Averbeck, Josef Hüninghake, Hanno Tabeling, Ludger Rasche, Werner Hoping und Franz-Josef Schildmeyer.

Garbenhaufen am Dönhöftsweg, an der Bahnhofstraße die Häuser Kramer,  Schürmann und Hannöver.

Während die Fußballer um Tore und Punkte kämpfen, genießen im Hintergrund die Hühner von Alwin Thobe den freien Auslauf.

Schneidermeister Louis Thole feiert seinen 99. Geburtstag und nimmt Glückwünsche entgegen.

Ausführlich haben wir in den letzten Jahren weitere Berichte aus Bakum auf unserer Internetseite veröffentlicht. Nach Themen sind alle geordnet im Internetarchiv zu finden. Daher ist es möglich, dass das eine oder andere Foto dieser Serie schon einmal an anderer Stelle veröffentlicht wurde. Ein Großteil dieser Fotos stammt aus der Kamera des OV-Fotografen Heinz Zurobrg.

 




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