"14 ein Ganzes" - Heute Molkenstraße, Weihe und Südholz (Sümowei)

Anläßlich der Bereisung der Bewertungskommission "Unser Dorf soll schöner werden" im Juni 1983 stellte der damalige Bürgermeister Hermann Rauber fest: "Die Bauerschaft Molkenstraße mit den Ortsteilen Südholz und Weihe bilden eine

Randsiedlung, die sich rund um einen Esch erstreckt. Trotz der Weitläufigkeit ist Molkenstraße eine Bauerschaft, in der man zusammenhalte. Nur so sei es möglich gewesen, dass die 183 Einwohner sich nach dem Verlust von Schule und Postamt immer noch als zusammengehörig betrachteten und sogar an dem Dorfwettbewerb teilnahmen.

Seit einiger Zeit sind wir auch im Besitz der zahlreichen Dias, die Werner Kuper in den 60iger und 70iger Jahren des vorigen Jahrhunderts fotografiert hat. Besonders fotografierte er in den Bauerschaften die landwirtschaftlichen Höfe. Einige dieser Bilder sind in dieser Dokumentation enthalten.

Ein Großteil der Bilder konnten wir mit der Gruppe "Gesucht und gefunden" identifizieren.

Schwere Artillerie sah man im September 1980 in der ganzen Gemeinde Bakum, so auch in Südholz.  Die 155 mm Rohre zeigten  gen Osten. Hinter fast jeder Scheune im Bereich der Gemeinden Bakum und Essen entdeckte man trotz der Tarnnetze Militärfahrzeuge. Ganze Bauernhäuser waren vermietet an die Stäbe der kämpfenden Truppen. So ist in der OV am 18. September 1980 zu lesen.

Der kalte Winter 1978/79 sorgte hier im Bereich Weihe/Molkenstraße für heftige Schneeverwehungen, allerdings entstand dieses Zurborg-Foto einige Tage vor der eigentlichen Schneekatastrophe.  Autos konnten teileweise diesen Teil der Straße  nicht mehr passieren.

Winterlandschaft in Südholz - ähnliche Aufnahmen in heutiger Zeit sind selten geworden.

Im  Fotoarchiv befinden sich zahlreiche Fotos von Familien aus den Jahren um 1930. Die Aufstellung der Personen mit dem jeweiligen Bauernhof im Hintergrund  ist fast immer identisch. So auch auf diesen Bildern: oben die Familie Frilling u. a.  zu sehen Clemens Frilling in der Mitte (mit Matrosenkragen), der 2019 verstorben ist. In der Mitte finden wir die Familie Willenborg mit den beiden Kindern Elisabeth (Jost-Willenborg) und Alwine Willenborg (Rasche). Unten die Familie Hoping ebenfalls aus Molkenstraße. Auch hier sind alle Familienmitglieder verstorben.

Else Jost geb Willenborg (1921-2015) trug anlässlich ihres 80. Geburtstages eine Festtagskleidung, wie sie von Frauen ab 50 um das Jahr 1900 in Südoldenburg getragen wurde.

Als Werner Kuper um 1965 das obige Heuerhaus auf dem Hof von Tapke-Jost in Südholz fotografierte ahnte er noch nicht, dass dieser "olle Klatten" viele Jahre später wieder aufgebaut werden sollte und zu einem Schmuckstück im Orte Bakum wurde. Seit 2011 steht das älteste Heuerhaus der Gemeidne auf dem Heimathof des Heimatvereins. Die Gemeinde Bakum nutzt dias Heuerhaus auch als Standesamt. Zahlreiche Paare haben in der Vergangenheit in besonderer Atmosphäre hier sich das "Ja-Wort" gegeben.

Auch das Haus Künning (oben)  fotografierte Werner Kuper um 1965. Viele Jahre blieb das Haus unbewohnt und verfiel immer mehr. Nach einer erfolgten Restaurierung lebt seit 2009 die Familie Eveslage in diesem schmucken Wohnhaus in passender Lage und konnte somit vor dem endgültigen Verfall gerettet werden.

Im Bereich des Fladderkanals fand Werner Kuper um 1965 diese unberührte Natur in Weihe und Südholz vor. Die Begradigung des Fladderkanals war noch nicht erfolgt. 

Im Juni 1983 hatte das Polizeiauto der Expertenkommission  "Unser Dorf soll schöner werden" Schwierigkeiten, den vereinbarten Treffpunkt beim Mäuseturm in Harme zu finden. Vereinbart war der Dorfmittelpunkt von Molkenstraße, den sie so nicht erwartet hatten.

Erstmals nahm die Bauerschaft Molkenstraße 1982 an dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" teil und erhielt dabei einen beachtlichen dritten Platz. Gemeinsam mit den Experten der Kommission nahmen Einwohner auf 2 Anhängern Platz und begleiteten diese bei der Tour durch die Bauerschaft.

"Friede, Freude, Fröhlichkeit" lautet die Inschrift über dem Eingang zum  Grillplatz der Bauerschaft Molkenstraße. Der Dorfplatz auf dem Gelände der Gemeinde Bakum wurde mit einer Feier für das ganze Dorf eröffnet. Dieser Platz bietet sich zum abendlichen Treffen an und fördert den Zusammenhalt der Bürger und Bürgerinnen der Bauerschaft. Hildegard Hackmann, die hier die Bratwürste grillt, war als Ratsfrau in den Ortschaften von Molkenstraße, Südholz und Weihe sehr engagiert. Sie starb  2001 im Alter von nur 56 Jahren.

Bis an den Rand gefüllte Wasserläufe mit anschließender Überschwemmung  waren auch in Südholz wie hier an der Ricklage keine Seltenheit.

Typisch für unsere Region sind die alten Bauernhäuser. Werner Kuper fotografierte um 1965 zahlreiche  Bauernhäuser in den Bakumer Bauerschaften. Zu sehen sind hier von oben die Häuser von Plump-Frilling Weihe, Baumann Molkenstraße, Jost Weihe, Hoping Molkenstraße, Jost-Willenborg Molkenstraße und Tapke-Jost Südholz.

Über viele Jahrzehnte war die Gaststätte Mäuseturm ein beliebter Treffpunkt für die Bevölkerung auch aus Molkenstraße, Südholz und Weihe. Regelmäßig spielten die Mitglieder des Kartenclubs "Hinten scheint die Sonne" Doppelkopf. Von li. Alwin Gerdes, Bernd Evers, August Arkenau, Clemens Frilling, Clemens Kellermann, August Beuse und Wirt Arnold Lamping. In den 50iger Jahren trafen sich die Gäste in diesen Räumlichkeiten. Bild unten zeigt den Mäuseturm während der Umbauphase.

Tierschauen waren immer ein beliebter Treffpunkt für die Bevölkerung aus der Landwirtschaft. 1967 auf der Kreistierschau in Goldenstedt trafen sich v. li. Bernard Beuse, Bernard Bert und Theo Jost zur Beurteilung der Milchkühe. Zu welchem Bestand die Milchkühe gehörten, kann nicht mehr ermittelt werden.

nächste Woche 30. Januar 2021



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