OV-Fotograf Heinz Zurborg war mit seiner Leica-Kamera häufig in Vestrup
OV-Fotograf Heinz Zurborg kannte damals noch nicht die digitale Technik eines Panoramafotos. Dennoch wusste er sich zu helfen. Er fotografierte 2 Bilder und klebte diese in der Mitte
zusammen. Ein sehr schönes Foto der "Skyline" von Vestrup um 1968.
Zahlreiche Chroniken, Dokumente, Berichte und sonstiges Material befinden sich über Vestrup im Archiv. Auch hier können wir mit Mausklick schnell auf Unterlagen zurückgreifen. Behilflich für die Archivarbeit mit Vestrup ist uns sehr häufig die Chronik Vestrup, die 2008 anlässlich des 800jährigen Bestehens erstellt wurde. Hieraus lassen sich viele Informationen ableiten.
Ca. 3.500 Bilder aus Vestrup sind insgesamt im Archiv des Heimatvereins vorhanden. Beschäftigt man sich mit der Bilderauswahl der 50iger und 60iger Jahre des vorigen Jahrhunderts aus Vestrup, dann überwiegen die Bilder des OV-Fotografen Heinz Zurborg. Sämtliche Bilder dieser kleinen Präsentation stammen aus der Leica-Kamera von Heinz Zurborg. Dankbar sind wir dem Heimatbund Oldenburger Münsterland, der uns die Bilder vor einigen Jahren für Veröffentlichungen zur Verfügung gestellt hat.
Ein Großteil der Bilder konnten wir mit der Gruppe "Gesucht und gefunden" identifizieren. Dennoch verzichten wir in dieser Fotoserie bei der Mehrzahl der Bilder auf Namensnennungen.
Aus der Rückmeldung eines Lüscher Besuchers dieser Seite haben wir erfahren, dass das Bild von Heinz Zurborg in Lüsche fotografiert wurde. 1960 war Weibischof Baken aus Münster zu Gast in Vestrup und auch in Lüsche. Der Bischof wurde von der Bevölkerung sehr festlich empfangen. Hier sind die Kommunionkinder mit den Eltern in der Prozession zur Kirche unterwegs.
Frohgelaunt beteiligen sich diese jungen Sängerinnen des Gesangvereins Vestrup 1959 beim Sängerfest.
Insgesamt parken hier 22 Autos in der Dorfmitte von Vestrup. 1967 war der Käfer auch das bevorzugte Auto der Vestruper. Weiterhin sind zu erkennen 2 DKW, von Ford der 17m und 12m sowie 2 Mercedes in verschiedenen Ausführungen. Auch die alte Schule im Hintergrund ist noch zu sehen.
Heute unvorstellbar! Beim genauen Betrachten des Fotos stellt man fest, dass einer der Ehrengäste mit brennender Zigarre beim Sängerfest 1959 im Mercedes sich durchs Dorf fahren läßt. Vorne auf dem Beifahrersitz Pastor Dammann. Auch ein Ford Taunus sorgte damals für Aufmerksamkeit.
Wenn nicht gerade Pingel Anton beim Bahnhof Vestrup 1955 Halt machte, dann nutzten auch Hühner die Gleise zum Freilauf. Für kurze Zeit geriet der Bahnhof in die
Schlagzeilen der Medien, als man glaubte, der Bahnhof könnte sich zu einem wichtigen Ölbahnhof mit überregionaler Bedeutung entwickeln. Ausführlich haben wir über die Erdölfunde in Vestrup,
Hausstette und Lüsche in unserer Zeitreise ("Vom Wunder in Bern bis zur Mondlandung") 2017 berichtet. Auch die Vestruper Chronik erwähnt die kurze Zeit der Goldgräberstimmung um 1955/56 ab Seite
844. Eine hoffnungsvolle Ölbohrstelle Vestrup III siehe Bild unten.
Der jetzige Gesangverein ist entstanden aus einem reinen Männerchor. Gemeinsam singen Sängerinnen und Sänger bereits seit 1948. Hier trafen sich die Sänger 1965
zu einem Chorfoto.
Hunderte von Bildern bringen die vielen Sänger- und Musikerfeste dieser Zeit wieder in Erinnerung. Für die Musik- und Gesangvereine waren diese Veranstaltungen
oft Höhepunkt im jährlichen Vereinsleben. Von einem Pferdegespann gezogen wurden die Ehrendamen zum Festplatz geleitet.
Die Anwesenheit von Reitern im Festumzug eines Musiker- oder Sängerfestes sorgte immer für eine besondere Atmosphäre. Hier präsentiert sich der Reiterverein Hausstette 1959 mit der Standarte im Umzug. Weitere Bilder zeigen wir demnächst vom Reiterverein Hausstette.
Diese Art der Getreidelagerung war auch im tiefen Winter möglich. Im Dezember 1964 sind hier in Vestrup mehrere "Garbenhaufen" im Schnee zu sehen. Rechts oben ist die Vestruper Kirche noch zu erkennen. Diese Garbenhaufen wurden in der kalten Jahreszeit vom Feld aus gedroschen. Lohnunternehmen mit einer Dreschmaschine und einem Trecker zogen von Betrieb zu Betrieb und brachten das Getreide so in Säcke für die weitere Nutzung.
Besonders bei kirchlichen Festen waren Alt und Jung in großer Anzahl anwesend. Der Bischofsbesuch 1960 sorgte für eine zahlreiche Teilnahme der Bevölkerung.
Pastor August Dammann, geb. in Lutten war der 7. Pfarrer in der langjährigen Kirchengeschichte von Vestrup. Von 1943 bis zu seinem Tod 1961 leitete er die
Kirchengemeinde St. Vitus in Vestrup. Besonders in der Nachkriegszeit pflegte er einen guten Kontakt zu den evangelischen Christen in der Gemeinde Bakum. Erzählt wird auch von Pastor Dammann,
dass sein Hund mit dem Namen "Flocki" als sein "kleiner Vikar" ein treuer Begleiter war.
Der Musikverein Vestrup zählt zu den ältesten kulturellen Einrichtungen in Vestrup. Gegründet wurde er im Jahre 1912 von Mitgliedern des schon bestehenden Gesangvereins. 1960 konnte Heinz Zurborg den Chor mit seiner Leica im Bild festhalten. Dieses Bild können wir hier nur als Suchbild zeigen. Gerne nehmen wir einzelne Namen entgegen.
Hier dirigiert Franz Böske 1960 den Musikverein Vestrup.
Im Jahre 1898 errichtete die Gemeinde Vestrup dieses Schulgebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite südlich der Kirche. Zunächst ist es eine
einklassige Schule mit Lehrerwohnung. Bereits 1914 wird ein zweiter Klassenraum angebaut. Dieses Schulgebäude wurde wegen des Alters und der Lärmbelästigung an der Durchgangsstraße im Jahr 1975
abgebrochen. Auch heute am Freitag, 15. Jan. 2021 berichtete die OV wieder über den Lärm dieser Ortsdurchfahrt. Vielleicht findet man für die Zukunft eine zufriedenstellende
Lösung.
Die in Fertigteilen gebaute Schule wurde nach kurzer Bauzeit im Mai 1968 feierlich eingeweiht. Der damalige Pfarrer Drees äußerte den Wunsch, dass die Kinder in Zukunft hier eine gute Erziehung erhalten mögen. Die Weihe der Kreuze und des ganzen Schulhauses, die er anschließend vornahm, geschehe aus dem Bewußtsein, sagte Drees weiter, "dass diese Schule auch dem christlichen Leben geweiht ist".
Bereits 20 Jahre später verschwand diese Schule wieder aus dem Ortsbild von Vestrup.
Sehr umfangreiche Informationen zur Situation der Heuerleute und der Heuerhäuser enthält die Vestruper Chronik ab Seite 530. Ebenfalls beschreibt Hanna Koops in ihren handschriftlichen Aufzeichnungen mehrere Heuerstellen in Vestrup. Der Großteil der Heuerhäuser wurde auch in Vestrup in den 50iger und 60iger Jahren abgerissen. Der Heimatverein Bakum ist zur Zeit dabei, alle ehemaligen Heuerhäuser der Gemeinde Bakum zu erfassen. Allerdings wird diese Arbeit noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen.
Schon häufiger haben wir erwähnt, dass Pfarrer em. Josef Mayhaus im September 2019 sein gesamtes Fotoarchiv dem Heimatverein Bakum zur Verfügung gestellt hat. Tausende von Dias und Fotos, mehrere Hundert Videoaufzeichnungen und auch Super 8 Filme aus der Gemeinde Bakum warten auf eine Bearbeitung von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Heimatvereins. Ein großer Teil dieses wertvollen Materials ist bereits digitalisiert. Wir sind Pfarrer Josef Mayhaus zu einem großen Dank verpflichtet.
nächste Woche 23. Januar 2021
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