Von den Bankräubern fehlt bis heute jede Spur

Bakum vor 35 Jahren: 1985 Banküberfall in Hausstette

(Quelle OV und Hubert Tapke-Jost, Fotos Zurborg/Heimatbund) )

Mit der Überschrift der OV „Täter flohen mit 39.000 Mark“ berichtete die OV in der Ausgabe vom 2. August 1985 ausführlich über den Banküberfall bei der Spar- und Darlehnskasse in Hausstette. Fragt man heute Hubert Tapke-Jost nach Einzelheiten des 21. August 1985, dann kann er noch alle Vorgänge des Tages genau schildern. Vergessen wird er diesen Tag nie in seinem Leben.

 

 

 

Als junger Angestellter begann Hubert Tapke-Jost nach der Bundeswehrzeit seine Tätigkeit bei der Spar- und Darlehnskasse in Hausstette. Seit vielen Jahren ist er heute ein bekannter Bankangestellter der Volksbank in Bakum.

Was war passiert? Zwei maskierte Männer betraten am 21. August um 10.25 Uhr die Spar- und Darlehnskasse in Hausstette. Mit vorgehaltenen Pistolen erzwangen sie die Herausgabe von 39.000 DM Bargeld. Drei Bankangestellte waren zu diesem Zeitpunkt im Schalterraum, ebenfalls eine junge Kundin zum Geldabholen. In wenigen Sekunden übergab Hubert Tapke-Jost unter großer Angst aller Beteiligten das Bargeld. Die Täter flüchteten mit einem gestohlenen Wagen. Dieses nach kurzer Zeit sichergestellte Auto, ein Ford-Escort, war fabrikneu und ohne Zulassung in der Nacht zuvor in Rheine/Westfalen gestohlen worden.

Mit falschen Kennzeichen begab man sich Richtung Norden. Sofort nach dem Überfall, der sich nach Angaben von Spadaka-Vorstandschef Franz-Josef Kenkel in nur 60 Sekunden vollzog, wurde die Polizei alarmiert. Dienstfahrzeuge und ein Polizei-Hubschrauber begaben sich gleich auf Tätersuche. In der Nähe des Harmer Holzes (Autobahnauffahrt) fand man sehr schnell das Fluchtauto. Hier erfolgte nach Meinung von Kriminalkommissar Lamprecht ein Fahrzeugwechsel zur weiteren Flucht. Die Fahndung wurde auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt.

 

 

Das Gebäude der Spar- und Darlehnskasse 1985. Im benachbarten Kolonialwarenladen und auch in der Schmiede wurde der Überfall nicht bemerkt.

Die von Augenzeugen und Bankangestellten zu Protokoll gegebenen Täterbeschreibungen könnten nach Auskunft der Kripo den Schluss zulassen, dass es sich bei den Räubern um die gleichen Täter handelt, die einige Tage zuvor bei einem Überfall auf die LzO in Vörden 9.000 Mark erbeuteten.

 

Die zwei Maskierten konnten ziemlich genau beschrieben werden: „Nr. 1“ ist 180 bis 190 cm groß und hat einen seltsam schleppenden Gang. „Nr. 2“ ist kleiner, etwa 170 bis 175 cm groß, leicht untersetzt, auffällig war sein

"Schmierbauch", weiter trug er einen Oberlippenbart und hatte dunkles, normal langes Haar. Beide waren mit blauen Arbeitsanzügen bekleidet.

 

Natürlich sorgte dieser Überfall in Hausstette und den angrenzenden Bauerschaften für reichlich Gesprächsstoff. Auch in der benachbarten Schmiede wurde vom Überfall nichts bemerkt. Ein ausgelöster Alarm registrierte man lediglich als Probealarm.

 

Nach Feierabend lud Bankleiter Franz-Josef Kenkel seine Angestellten zu einem kleinen Umtrunk in das Gasthaus Tiemerding ein. Alle Beteiligten waren froh, dass kein Mensch verletzt wurde. Der Schreck sitzt aber noch heute teilweise in den Knochen.

 

Die Täter konnten nach Angaben von Hubert Tapke-Jost nicht gefasst werden.

Lediglich das Fluchtauto fand man kurze Zeit nach dem Überfall im Harmer Holz wieder. Die Täter sind bis heute nicht gefasst. Es fehlt jede weitere Spur.