Wetten dass "Auf allen Vieren von Bakum bis Dinklage"

Aktuelles aus Bakum um 1930

Heinrich Nipper während der Wetteinlösung auf dem Weg Richtung Dinklage

Es muss wohl um 1930 in Bakum gewesen sein, als Nippers Heini mit einer besonderen Wette in Bakum und auch in Dinklage für Aufsehen sorgte. Heinrich Nipper (Jg. 1911) war als junger Mann für seine Kunststücke in Bakum bekannt. Viele seiner Fähigkeiten präsentierte er unter „Nippers Circus“.

 

Wahrscheinlich aus einer Bierlaune heraus, behauptete er, dass er in 3,5 Stunden den Weg von Bakum bis zum Ortseingang von Dinklage waagerecht auf Händen und Füßen bewältigen könnte.

 

 

Unter Anwesenheit vieler schaulustiger Bürgerinnen und Bürger erfolgte in Bakum der Start. Ausgestattet mit einer Turnhose nach Turnvater Jahn und an den Händen ein Paar Boxhandschuhe begann er seinen Kriechgang Richtung Dinklage.

Im feinsten Zwirn verfolgten Bakumer die außergewöhnliche Wette.

Bereits nach kurzer Zeit passierte er auf allen Vieren die Gaststätte Busse gr. Siemer in Harme. Empfangen wurde er auch hier von vielen Begleitern dieser ungewöhnlichen Fortbewegung.

Tatsächlich hat er das Ziel Dinklage in der vorgegebenen Zeit von 3,5 Stunden erreicht. Während seiner Tour nach Dinklage stand er unter ständiger Kontrolle. Somit blieb er in der waagerechten Position seiner Fortbewegung.

Um welchen Wetteinsatz es sich bei dieser Wette gehandelt hat, ist nicht überliefert; evtl. ein kostenloser Besuch der vielen Gasthäuser im Dorf Bakum?

Vielleicht wäre diese ungewöhnliche Wette 60 Jahre später bei Thomas Gottschalk „Wetten dass“ berücksichtigt worden.

Sollte tatsächlich sich heute jemand finden, diese Zeit zu unterbieten, kann sich mit dem Heimatverein Bakum in Verbindung setzen.

Heinrich Nipper arbeitete als Maler und war für seine weiteren Kunststücke im ganzen Dorf Bakum bekannt. Wenn Nippers Heini sich in einer Gaststätte des Dorfes befand und ein Gast kam, der seine Kunststücke noch nicht kannte, dauerte es nicht allzu lange, bis er diesem neuen Biertrinker erklärte, er könne einen Groschen mit dem Mund vom Boden aufheben, ohne dabei die Hände benutzen zu müssen. Er wolle es ihm sofort zeigen, falls der neue Gast ihm dafür ein Bier bezahle.

Heinrich Knipper starb 1968 im Alter von 57 Jahren.