"Für die Jugend keine Arbeit zuviel"

Bakum vor 60 Jahren 6. Febr. 1958, Quelle OV

 

Tanzveranstaltungen nach einem Theaterabend sind verboten

 

"Für die Jugend soll uns keine Arbeit zuviel sein". Dieses Leitwort stellte Gemeindedirektor Kreutzmann der Eröffnung der Jugendausschuß-Sitzung voran. Die Verhandlung zeigte, daß es nicht bei Worten bleiben sollte.

Bürgermeister Tabeling warf das Wort von dem neuen Jugendschutzgesetz in die Debatte. Man habe den Eindruck, daß Jugendliche und auch Eltern nicht immer danach handeln, z. T. wegen mangelnder Kenntnis. In allen Kirchdörfern sollen daher Elternversammlungen abgehalten werden, um die Eltern aufzuklären. Zugleich soll an diesem Abend das Problem Film und Fernsehen angesprochen werden. Sicherlich werden sich Geistlichkeit und Lehrerschaft ebenfalls gerne daran beteiligen, zumal ja ein großer Teil der Jugendpflege in ihren Händen liegt.

In Anwesenheit von Bürgermeister Georg Tabeling (li) und Gemeindedirektor Clemens Kreutzmann stellte man fest, daß Anregungen und Beschlüsse aus der Vergangenheit bereits in die Tat umgesetz waren. Die Sportplätze in Bakum und Lüsche sind vorbildlich ausgebaut, für Carum ist ein Zuschuß zur Einrichtung eines Pfarrjugendheimes gegeben. Die Anlegung einer Laufbahn neben dem Bakumer Sportplatz steht bevor. Die im vorigen Jahr angeregte Filmschulung läuft in Vestrup und Bakum an.


Ausführlich wurden auch Probleme der Jungenderziehung und -führung besprochen. Einen breiten Raum nahm die Diskussion über Tanzveranstatlungen nach einem Theaterabend ein. Es wird schwer sein, mit dieser alten Einrichtung an den Orten zu brechen, wo sie geübt werden. Grundsätzlich war man sich darüber einig, daß man Theater und Tanz von einander trennen sollte.

In mehreren Ortsteilen der Gemeinde Bakum wurde in den 50ziger und 60ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit großer Freude Theater gespielt. Das Zurborg-Foto zeigt eine Spielszene aus dem Jahr 1963 im Saal Tiermerding in Hausstette. Von li. Josef Tiemerding, Maria Kellermann, Clemens gr. Siemer, Josefine gr. Siemer, Otto Tiemerding, Berta Wolke, Johannes Linnenweber, Maria gr. Siemer und Werner Scheper.


Die Jugendarbeit gehörte zu den Aufgaben der Geistlichkeit und der Lehrerschaft. 1958 war Josef Schraad (li) Vikar in der Pfarrgemeinde St. Johannes in Bakum. Nach dem Tod von Pfarrer Bohmann wurde er Pastor in Bakum. Rektor Heinrich Schmutte leitete viele Jahre die Schule in Bakum. (Fotos Zuborg-Heimatbund)